Das neue Trainergespann Sebastian und Alexander Theobald verfügt über einen breiten und ausgeglichenen Kader / Fast alles wird mit dem Ball gemacht
Affolterbach. Nur Kondition bolzen gibt es bei Alexander und Sebastian Theobald nicht. Das neue Trainergespann beim SV Affolterbach setzt auf die Arbeit mit dem Ball, egal ob nun die Fitness im Vordergrund steht oder es ums Spielerische geht. Aktuell sind die beiden vom FC Ober-Abtsteinach gekommenen Spielertrainer sehr zufrieden mit den Einheiten und der Motivation des durch viele Neuzugänge neu formierten Fußball-B-Ligisten. Deshalb richtet sich der Blick in dieser Saison nach einigen Mittelfeld-Jahren ins obere Drittel.
Drei Einheiten plus ein Testspiel pro Woche standen in der Regel auf dem Programm. Mit dem Ergebnis der Testspiele ist das Trainergespann zufrieden. A-Ligist Trösel, Lützelsachsen III und die SG Neckarsteinach/Hirschhorn II aus der badischen B-Klasse wurden mehr oder weniger klar besiegt. Gegen den SV Winterkasten gab’s zwar nur ein Unentschieden, aber das lag vor allem an den vielen vergebenen Chancen. Die einzige Niederlage setzte es bei Birkenau II.
Neues Kamerasystem
Das neue Kamerasystem auf dem Sportplatz wurde gleich genutzt, um die Partien aufzunehmen und im Training zu analysieren. Doch die Ergebnisse stuft Sebastian Theobald erst einmal als zweitrangig ein. Wichtiger ist den Brüdern, dass ihre im Training formulierten Zielvorgaben auf dem Platz umgesetzt werden. „Wir wollen flach von hinten rausspielen und in Ballbesitz bleiben“, formuliert Alexander Theobald die Gedanken. In der Defensive haben Innenverteidiger und Viererkette eine wichtige Rolle. „Kontrolliert den Ball nach vorn bringen“, steht ganz oben auf der Theobald-Agenda.
Damit die neuen Trainer – Alexander an der Seitenlinie und Sebastian auf dem Spielfeld – ihre Vorstellungen umsetzen können, hielten sie zusammen mit den Vereinsverantwortlichen gezielt nach Neuzugängen Ausschau und sprachen in Frage kommende Spieler an. „Wir haben geschaut, wo wir Verstärkung haben wollen“, sagt Sebastian – unter anderem für Kevin Seitz und Sedat Baris, die gewechselt sind. „Wir haben fast alle bekommen“, freut er sich über den Erfolg der Bemühungen. Den Theobalds ging es darum, die Positionen doppelt zu besetzen, um in der Breite gut aufgestellt zu sein. „Wenn jemand ausfallen sollte, haben wir Ersatz.“ Damit steht der Kader besser als in den vergangenen Runden da, als nur mühsam Lücken gestopft werden konnten. Alex Theobald freut sich „über die sehr gute Mischung in diesem Jahr“. Es sind ein paar alte Hasen dabei, aber auch junge, hungrige Akteure aus der eigenen Jugend, „die neue Dinge im Training lernen wollen“. Insgesamt kommt der SVA so auf 24 Spieler. Sowohl bei den Testspielen als auch bei den Trainingseinheiten waren durchschnittlich 18 dabei – für ihn eine gute Zahl. Er sieht deshalb einen „sehr sehr ausgeglichenen Kader“ in alle Richtungen.
Der Kontakt zu den Theobalds kam übrigens über Jörg Rettig zustande, dessen Sohn und Neffe beim Jugendförderverein unter ihren Fittichen standen. „Er hat gesehen, wie wir arbeiten“, meint Sebastian. Philipp und Marlon Rettig wechselten dann auch gleich aus der Jugend mit zu den Senioren. Sie sind wie die anderen ebenso lernwillig „und haben Bock, mitzumachen“. „Die Chemie stimmt seit dem ersten Training“, ergänzt sein Bruder. Seinem Eindruck nach „passt alles perfekt zusammen“. Kein Wunder, dass beide guter Dinge sind, mit ihrem System „mehr aus der Mannschaft als in den Vorjahren herausholen zu können“.
Solides konditionelles Niveau
Auch wenn es viele Neuzugänge sind, gibt es durch Freundeskreis oder Verwandtschaft schon einen Bezug nach Affolterbach. Auch Altersstruktur und das Persönliche harmonieren. Die Theobalds sehen sich als Trainer einer neuen Generation. Nach einem kurzen Aufwärmen wird alles mit dem Ball gemacht. Gefolgt von Pass- und Spielformen gibt es dann zum Abschluss eine kleine Partie. Alex sieht alle Spieler „auf einem sehr soliden konditionellen Niveau“. Das wird nicht durch die Fokussierung darauf erreicht, sondern über die Übung in spielnahen Situationen. Bei der knappen Niederlage im Elfmeterschießen gegen den Kreisoberligisten VfR Bürstadt zeigten die Affolterbacher am Samstag im Kreispokal, was von der Mannschaft zu erwarten ist, wenn es am kommenden Samstag bei der SG Odin Wald-Michelbach II losgeht. tom
Quelle: Odenwälder Zeitung / 10.08.2021 / Fotos: Timo Sattler SVA Medienteam