Affolterbachs Torhüter Simon Roth wechselt in der neuen Saison zum FC Ober-Abtsteinach. Er nennt Gründe. Am Sonntag steht das Derby beim TSV Gras-Ellenbach an.
Simon Roth hütet in seiner dritten Saison beim Fußball-B-Ligisten SV Affolterbach das Tor. Zweimal rauschte der 26-jährige Schlussmann mit seinem Team als Dritter nur knapp an der Aufstiegschance vorbei. Im Vorjahr war es so richtig eng. Damals trennte den SVA sogar nur ein Punkt vom Meister FV Hofheim. Ganz aktuell sind die Blau-Weißen erneut „nur“ Tabellendritter und drohen, den Sprung nach oben abermals zu verpassen.
„Es lief zu Saisonbeginn richtig gut“, erinnert sich Roth an den starken Start mit sieben Siegen aus acht Spielen und stolzen 21:4 Toren. Nach dem 7:0-Kantersieg im Derby gegen den direkten Nachbarn TSV Gras-Ellenbach lag Affolterbach mit drei Punkten Vorsprung an der Spitze – ehe der SVA den ganzen Oktober über sieglos blieb und den TSV Hambach vorbeiziehen lassen musste. „Im neuen Jahr hatten wir uns dann sehr viel vorgenommen – den Start in Zotzenbach dann aber komplett vergeigt“, rekapituliert Roth.
Hambach ist durch
Nach dem 1:5 gegen den FSV Zotzenbach kassierte Affolterbach am vergangenen Donnerstag mit dem 0:1 bei der SG Hammelbach/Scharbach den nächsten empfindlichen Dämpfer – aus Sicht von Roth den entscheidenden im Titelrennen, denn Hambach liegt nach dem 3:0-Sieg im Nachholspiel am Dienstagabend gegen die SG Hüttenfeld bereits zehn Punkte voraus. „Ich glaube, das lässt sich Hambach jetzt nicht mehr nehmen. Und auch im Kampf um Rang zwei war die Niederlage ein echter Nackenschlag“, sagt Roth ob der nun fünf Zähler Rückstand auf die FSG Bensheim. Ob der zweite Platz eine Aufstiegschance über die Relegation mit sich bringt oder sogar direkt reicht, ist derzeit unklar. „Wir wollen ihn aber auf jeden Fall noch erreichen“, gibt Roth die Marschroute für den Endspurt aus. Er will sich schließlich bestmöglich verabschieden, denn am Saisonende zieht es den Torsteher zum aktuellen Kreisoberligisten FC Ober-Abtsteinach. „Es gefällt mir nach wie vor sehr gut bei Affolterbach. Ich habe mich aber entschieden, das Angebot von Ober-Abtsteinach anzunehmen, weil ich es gerne noch mal in einer höheren Liga probieren möchte. Der Wechsel hat rein sportliche Gründe“, erläutert Roth: „Ich bin jetzt fast 27, in zwei, drei Jahren brauche ich den Schritt dann auch nicht mehr probieren“, sieht er einen guten Zeitpunkt. Klarheit in Sachen Ligazugehörigkeit hat er mit Blick auf sein neues Team noch nicht: Der FCO muss als Tabellenvorletzter heftig um den Verbleib in der Kreisoberliga zittern, hat fünf Punkte Rückstand auf die Sportfreunde Heppenheim auf dem Relegationsplatz – die Zeichen stehen also eher auf A-Klasse und vielleicht gibt es dann nächste Saison doch ein schnelles Wiedersehen mit Affolterbach. Die Chance auf Rang zwei wollen Roth und Co. auf jeden Fall ergreifen.
Am Sonntag um 15 Uhr wartet nun das Rückspiel beim TSV Gras-Ellenbach, in dem der Nachbar sicher darauf aus sein wird, die heftige Hinspielklatsche vergessen zu machen. „Dort auf dem kleinen Platz ist es immer schwer zu spielen“, stellt sich Roth auf eine harte Prüfung ein. Er hofft in seiner Rolle als Keeper besonders darauf, dass sein Team wie im ersten Vergleich erneut ohne Gegentor bleibt: „Zu-null-Spiele sind für einen Torwart immer die geilsten Spiele – das ist bei mir nicht anders. Ich hoffe, dass die Abwehr am Sonntag wieder steht.“
Als einen der größten fußballerischen Erfolge nennt Roth die Meisterschaft 2018 mit der zweiten Mannschaft der SG Wald-Michelbach in der Kreisliga D. Mit dem Titel wird es diese Saison zwar schwierig, aber vielleicht klappt es ja zumindest mit dem Sprung nach oben. „Es wäre natürlich das Schönste, sich mit dem Aufstieg zu verabschieden“, sagt der gelernte Industriekaufmann. Beruflich ist er in Affolterbach bei Pedex beschäftigt, einem Hersteller von Produkten für Zahnbürsten – und möchte am Sonntag im Derby dann ein strahlendes Siegerlächeln präsentieren. dbe
Quelle: Odenwälder Zeitung / Ausgabe: 17.04.2024