Trainer Sebastian Theobald setzt auch nach dem Aufstieg auf die große mannschaftliche Geschlossenheit des Meisterteams.

Affolterbach. Der SV Affolterbach hat in der vergangenen Saison das große Ziel erreicht und endlich den Aufstieg in die Fußball-Kreisliga A geschafft. Dass ihm dies auch noch als Meister der Kreisliga B gelang, war natürlich die „Kirsche auf der Sahnetorte“, wie es Trainer Sebastian Theobald beschreibt: „Das war ein Riesenevent für den ganzen Ort.“
Ein Garant für den Erfolg war die große mannschaftliche Geschlossenheit der Affolterbacher. „Mit dem großen Kader konnten wir zudem zu jedem Zeitpunkt Ausfälle ersetzen. Aber man muss auch sagen, dass wir uns fußballerisch wieder weiterentwickelt haben. Gerade die jungen Spieler wie Philipp Rettig und Leon Eckert haben einen Sprung nach vorne gemacht und einen großen Anteil daran, dass wir über die ganze Runde hinweg konstant waren“, macht der Coach deutlich. Bei solch einem großen Kader kann es auch schnell zu unzufriedenen Spielern kommen, aber die Mannschaft hielt die komplette Runde über fest zusammen.
Mit dem bewährten Kader
Die Affolterbacher gehen das Abenteuer „Kreisliga A“ mit dem bewährten Team an. So haben sich zwar sieben Spieler dem Verein angeschlossen – Domenic Kremmer, Christian Lewald, Justin Weihrauch, Luca Schmitt und Marcel Stay vom FC Schönmattenwag, Leon Orth vom SV Fürth und Mona Jäger von den Frauen des TSV Aschbach –, die jedoch für die zweite Mannschaft vorgesehen sind. Schon in der vergangenen Runde wurde Jugendspieler Emil Smajic in der ersten Garnitur eingesetzt, er rückt nun auch offiziell in den Seniorenkader. Zwei Spieler haben die Affolterbacher verlassen: Robin Oberle wechselte zum Liga-Konkurrenten FC Ober-Abtsteinach, Isa Younes hat sich dem B-Ligisten TSV Gras-Ellenbach angeschlossen.
Ungeachtet dessen ist Theobald mit dem Verlauf der Vorbereitung vollauf zufrieden. „Wir haben alle Themen, die wir angehen wollten, gut durchbekommen, hatten eine hohe Trainingsbeteiligung und sehr gute Testspiele, nicht nur von den Ergebnissen her, sondern auch von der Art und Weise, wie wir gespielt haben. Es lief genau so, wie wir es uns vorgestellt hatten“, stellt der Trainer fest.
Keine utopischen Ziele
Trotz des souveränen Auftretens in der Meistersaison stecken sich die Affolterbacher in der Kreisliga A keine utopischen Ziele, wie es Theobald formuliert. Aber mehr als nur der Klassenerhalt schwebt ihm schon vor. „Wir wollen uns in der Liga etablieren, wollen unsere Spiele gewinnen, das ist das allererste Ziel. Das sollte realistisch sein, denn in der Mannschaft steckt viel Potenzial.“
Bei den Favoriten auf die Meisterschaft nennt der Trainer die Vereine, die auch von der Konkurrenz ganz oben erwartet werden. An erster Stelle steht für ihn der TSV Aschbach, aber auch mit der SG Brandau/Gadernheim, die personell gut zugelegt habe, sei zu rechnen.
Zwei Brocken zum Auftakt
Dem Liga-Neuling steht indes kein einfacher Rundenauftakt bevor. Zumindest sind die Affolterbacher erst einmal froh, dass sie mit einem Heimspiel in die neue Saison starten können. Am Sonntag, 3. August, kommt der VfR Fehlheim II nach Affolterbach. Auch wenn die zweite Mannschaft des Gruppenligisten in der vergangenen Runde nicht im Vorderfeld zu finden war, erinnert Theobald daran, dass sie in den zurückliegenden Jahren immer vorne dabei war. „Wir wollen zu Hause natürlich einen Dreier holen, auch wenn die Fehlheimer immer wieder gute Spieler von der ersten Garnitur bekommen und seit Jahren in der A-Klasse etabliert sind.“
Eine Woche später steht dann das Nachbarschaftsderby beim TSV Aschbach auf dem Programm. „Das wird ein richtiger Kracher“, erwartet er ein emotional aufgeladenes Duell: „Da haben wir gleich mal zwei Brocken zum Auftakt vor uns.“
Im Pokal gegen Groß-Rohrheim
Gerade vor diesem Hintergrund passt es den Affolterbachern, dass sie am morgigen Sonntag (15 Uhr) zum ersten Pflichtspiel der neuen Saison im Kreispokal gegen einen Kreisoberligisten antreten können. Die Partie gegen den FC Groß-Rohrheim wird ein erster Gradmesser dafür sein, in welcher Verfassung sich der A-Liga-Aufsteiger befindet. „Wir werden dementsprechend in das Spiel gehen und versuchen, zu gewinnen. Natürlich ist das eine andere Hausnummer als in den Testspielen und wahrscheinlich auch in den Rundenspielen der A-Klasse, aber im Pokal ist alles möglich und wir werden alles geben, um in die nächste Runde zu kommen.“
Quelle: Odenwälder Zeitung / Ausgabe 25.07.2025 Text: Stefan Jünger Foto: Gian-Luca Heiser