Marcel Eckert vom SV Affolterbach hat in drei Spielen bereits elf Tore erzielt – darunter auch ein Fallrückzieher. Der Erfolg der Mannschaft ist aber wichtiger.
Drei Spiele, drei klare Siege. Spitzenreiter mit bereits 21 erzielten Toren – und über die Hälfte davon durch ihn: Marcel Eckert hat mit dem SV Affolterbach in der Fußball-Kreisliga B einen fulminanten Saisonstart hingelegt. Am vergangenen Sonntag erledigte der 26-jährige Offensivspieler den FSV Zotzenbach quasi im Alleingang. Beim 4:0-Sieg der Blau-Weißen erzielte Eckert alle vier Tore seines Teams – und schraubte seine persönliche Bilanz in dieser Runde auf bereits sage und schreibe elf Treffer nach oben.
„Das hätte ich mir so nicht vorstellen können“, sagt Eckert zur atemberaubenden Ausbeute nach drei Spielen. Klar, dass er mit Lob überschüttet wurde, zumal wirklich herausragende Treffer darunter waren. Allerdings gibt sich der erst seit Ende 2022 verstärkt als Angreifer eingesetzte Eckert selbst bescheiden. „Ich stelle mich generell nicht gern in den Mittelpunkt“, sagt Eckert. „Und ohne mein Team wäre das so auch gar nicht möglich gewesen“, gibt er das Lob lieber an die Kollegen weiter.
Auch Co-Trainer
Das Wichtigste sei für ihn sowieso der mit drei Siegen erfolgreiche Start. „Damit haben wir gleich mal drei dicke Ausrufezeichen gesetzt“, betont Eckert, der seit dieser Runde auch Co-Trainer von Sebastian Theobald ist. Seit fünf Jahren ist Eckert bereits Jugendtrainer beim SV Affolterbach und betreut aktuell die neu gemeldete B-Jugend, die seit einiger Zeit wieder zusammengekommen ist.
Nach Platz drei in der Vorsaison, als Affolterbach die Meisterschaft und den A-Liga-Aufstieg nur um einen Punkt verpasst hatte, wollen die Überwälder jetzt den nächsten Schritt machen. „Der Aufstieg ist unser Ziel“, unterstreicht Eckert, der seinen Heimatverein zwischenzeitlich für vier Jahre in Richtung TSG 62/09 Weinheim verlassen hatte und dort höherklassig Erfahrung sammeln konnte. Vor fünf Jahren kehrte er zum SVA zurück, nach zwei dritten Plätzen soll es diesmal also mehr werden. „Der Saisonstart war zuletzt öfter unser Problem. Daher sind wir froh, dass er bisher so gut gelungen ist“, sagt Eckert. Für ihn selbst hielt der Auftakt nicht nur unheimlich viele, sondern auch besonders schöne Tore bereit. Der Höhepunkt war sein Führungstor beim 10:1-Sieg im zweiten Spiel gegen den TSV Weiher, als Eckert nach einer Flanke von Anes Pudic aus gut elf Metern ein herrliches Fallrückziehertor gelang. „Das war definitiv mein schönstes Tor“, sagt er zum ersten von gleich fünf Treffern gegen Weiher.
Im ersten Spiel beim 7:3 über den SV Fürth II hatte er eines seiner beiden Tore mit einem direkten Freistoß erzielt. Auch am Sonntag traf Eckert in Zotzenbach wieder sehenswert per Standard: „Aus 30 Metern in den Winkel“, verrät er grinsend.
Immer weiterentwickeln
Es läuft bestens für den Master in Wirtschaftsingenieurwesen, der seit August letzten Jahres als Prozessingenieur bei Intersnack in Frankenthal arbeitet. „Wir stellen Kartoffelchips her, an guten Tagen sind es 100 Tonnen“, berichtet Eckert, der viel mit „Zahlen, Daten und Fakten“ hantiert: „Wie stabil ist der Prozess, wie kann man ihn optimieren“, erläutert der 26-Jährige, der auf dem Platz aktuell so stabil starke Zahlen aufweist. „Wie im Fußball will ich mich auch beruflich immer weiterentwickeln.“
Die jüngste Entwicklung auf dem Platz könnte auch mit der neuen privaten Situation zusammenhängen: Vor drei Wochen ist Eckert mit seiner langjährigen Freundin Nina zusammengezogen – seitdem trifft er wie am Fließband. „Wenn man die bisherige Torausbeute hochrechnen würde, ergäbe das eine ganze Menge“, weiß Eckert. Er hat natürlich die Hoffnung, dass sein Lauf so anhält, wäre am Ende aber auch mit etwas weniger zufrieden: „Ich habe vor der Saison gesagt, dass ich 30 Tore plus x erzielen möchte“, verrät der Elf-Tore-Mann. Man darf gespannt sein, wie er am Sonntag im Heimspiel gegen den TSV Elmshausen (15 Uhr) drauf ist. dbe
Quelle: Odenwälder Zeitung / 31.08.2023 / Foto: Thomas Rittelmann