„Heute ist ein schöner Tag für die Sportvereinigung Affolterbach“, stellte Stefan Jäger, Vorsitzender des Vereins, bei der sehr gut besuchten Feier zur offiziellen Einweihung des renovierten Kunstrasenplatzes fest. Eingestimmt wurden die Gäste mit einem stimmungsvollen Video zur neuen Hymne des SVA. In dem Film hieß es unter anderem „Klasse – unser neuer Kunstrasen ist da“ und „Der SVA bedankte sich und freut sich auf viele Tore“.
Umrahmt von der Kocherbacher Trachtenkapelle, erklärte der Vorsitzende: „Der Tag ist gekommen, wir haben uns lange drauf gefreut“. Jörg Rettig, Vorsitzender des Fördervereins und Moderator des Abends, bedankte sich im Namen des Vereins beim Vorsitzenden, der in seiner kurzen Amtszeit dieses Großprojekt gestemmt habe.
Der SVA habe sein Ziel erreicht und einen weiteren Meilenstein für die Zukunftssicherung des Vereins geschaffen, sagte Jäger in seiner Ansprache. Der SVA sei der erste Verein im Kreis Bergstraße gewesen, der 1997 einen Kunstrasenplatz einweihte. Zu verdanken gewesen sei das dem Ehrenvorsitzenden Peter Heckmann, dem damaligen Bürgermeister Karl-Heinz Dietrich und dem Vorsitzenden Bodo Rettig. „Dieser Kunstrasenplatz sorgte für ein Umdenken im Kreis, in den Folgejahren wurden fast alle Plätze mit Kunstrasen ausgebaut.“
Die Verhältnisse auf dem alten Platz seien seit einiger Zeit nicht mehr akzeptabel gewesen, deshalb sei die Erneuerung dringend erforderlich gewesen. Im November 2013 habe der Vorstand den entsprechenden Beschluss gefasst und Finanzierungsanträge bei den zuständigen Stellen gestellt. „Wir sind glücklich, mit dem nun runderneuerten Kunstrasen für die aktiven Sportler wieder eine optimale Spiel- und Trainingsstätte geschaffen zu haben.“
In der Sportanlage spiegele sich auch das Verständnis und Engagement des SVA für die Jugendarbeit wieder, für die eine zeitgemäße, auf die Zukunft ausgerichtete Anlage geschaffen worden sei. „Das Sportfeld sieht nicht nur überragend aus, ich denke, es ist auch überragend.“ Jäger dankte dem beauftragten Architekturbüro, der ausführenden Firma und Jürgen Morton-Finger vom Hersteller der Fasern, der Firma Morton Extrusionstechnik in Ober-Abtsteinach, für die angenehme Zusammenarbeit.
Das Projekt sei aber nur durch die finanzielle Unterstützung der Gemeinde Wald-Michelbach, des Landes Hessen, vom Kreis Bergstraße sowie dem Sportkreis und dem Landessportbund möglich gewesen. „Jeder Euro, der für die Förderung des Sports ausgegeben wird, ist gut angelegt“, betonte der Vorsitzende. Wenn man junge Menschen zum Sport bringen wolle und das Ziel sei, dass auch in 20 Jahren noch Fußball gespielt und Sport betrieben wird, dann gehe das nur, wenn man eine Anlage habe, die modernen Ansprüchen entspreche. Deshalb sei Geld für den Kunstrasenplatz keine Investition für ein paar Fußballer, sondern eine Investition in die Zukunft des ganzen Ortes. Ohne die breite Unterstützung durch Mitglieder, Freunde, Gönner und Firmen im Ort sowie von außerhalb hätte der SVA die Sanierung und den Austausch des Belages nicht realisieren können. Zwei Förderer, ohne deren großzügige Unterstützung die finanzielle Hürde noch viel höher gewesen wäre, nannte Jäger: Die Dietmar-Hopp-Stiftung und die Brauerei Schmucker.
Die Gesamtkosten der Sanierung bezifferte er mit 205 000 Euro. Hinzu kämen Kosten für die Verfestigung des Untergrunds, die nicht vorhersehbar waren. Die Einnahmen aus Zuschüssen und Vorsteuer-Rückerstattungen beliefen sich auf etwa 160 000 Euro. Die Finanzierungslücke müsse durch Spenden und Einnahmen aus Veranstaltungen gedeckt werden. „Es war und ist ein richtiger Kraftakt, den wir zu stemmen haben.“
In den letzten 36 Jahren habe der Verein inklusive der diesjährigen Investitionen rund 750 000 Euro für den Ausbau der Sportanlage investiert und die Mitglieder eine Vielzahl von freiwilligen Arbeitsstunden geleistet. Diese Zahl verdeutliche das Engagement seiner Vorgänger und der Verantwortlichen des SVA. Der Vorsitzende würdigte die tatkräftige Unterstützung durch seine Vorstandskollegen und den Förderverein, der sich auch zum Ziel gesetzt habe, die Jugendarbeit und die vielen kulturellen und sonstigen Veranstaltungen zu unterstützen.
Jäger dankte auch dem TSV Gras-Ellenbach für die Möglichkeit, während der Umbauphase auf dessen Platz zu trainieren. „Es war super, wie wir aufgenommen wurden, alles war unkompliziert und mit großer Gastfreundschaft.“ Er wünschte allen, die den neuen Sportplatz nutzen, dass ihnen der Sport stets viel Spaß macht, dass sie ihre Ziele erreichen und viele Erfolge erringen, „wenn möglich alles ohne Verletzungen“.
Ein CCA-Ballett tanzte in Trikots bekannter Fußballer passend zum Anlass eine fröhliche Choreografie, in die unter anderem die La Ola integriert war, und leitete damit zu den Grußworten über. kko
Grußworte bei der Einweihungsfeier des neuen Kunstrasenplatzes
„Hier wurde die derzeitige Top-Faser verarbeitet, das Spielfeld erfüllt Champions-League-Anforderungen“, sagte Jürgen Morton-Finger in seinem Grußwort bei der Einweihungsfeier des sanierten Kunstrasenplatzes des SV Affolterbach. Der Inhaber von Morton Extrusionstechnik, dem Hersteller der Fasern, verriet, dass vor wenigen Tagen ein Mitglied der kanadischen Frauennationalmannschaft zu Besuch war und von dem Belag absolut begeistert gewesen sei. Austria Wien habe sich nach einem Besuch in Affolterbach dafür entschieden, das Stadion mit diesem Rasen auszustatten. „Die Faser wird ihnen viel Spaß machen“, versprach er, sicher kämen im Laufe der Zeit auch Vertreter des DFB zu Besuch.
„Der heutige Tag ist ein sehr großes Ereignis für ganz Affolterbach“, sagte Bürgermeister Joachim Kunkel. Der Vorstand habe alles richtig gemacht, es sei ein tolles Ergebnis erzielt worden. Damit habe der SVA die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Zukunft geschaffen. Der Verein sei in der Breite gut aufgestellt und damit auch ein Kulturfaktor für die ganze Region. Der Bürgermeister würdigte auch die Bedeutung des Ehrenamtes, „ohne es wäre sicher vieles nicht zu realisieren, gerade in der ländlichen Region“.
Kreisbeigeordneter Thomas Fabian als Vertreter des Landrats stellte fest, er verfolge die sehr gute Abeit des SVA schon lange. Er würdigte die großzügige Unterstützung durch die Gemeinde, der Kreis habe auch einen kleinen Beitrag geleistet.
Der Männergesangverein Affolterbach stimmte unter Leitung von Vize-Dirigent Ralf Eisenhauer drei Lieder an. Vorsitzender Heinz Trautmann wünschte, dass die Anlage rege genutzt wird, und hatte als Unterstützung für die Finanzierung ein Geldpräsent mitgebracht.
Bei der Sanierung sei Wert darauf gelegt worden, ein nachhaltiges Produkt zu benutzen, dass enorm robust, dabei aber sehr hautfreundlich sei, erklärte Architekt Matthias Braun. „Es ist enorm wichtig, dass die Fußballer sich nicht verletzen.“ Er wünschte dem SVA viel Freude mit dem neuen Spielfeld, vor allem der Jugend. Und für die hatte er elf Bälle mitgebracht.
Reiner Buhl von der ausführenden Baufirma würdigte vor allem die Gastfreundschaft und das große Interesse. Das zeige, dass die ganze Region und die Großgemeinde hinter dem Projekt stünden. Er kündigte an, seine Firma werde sich auch an der Spendenaktion beteiligen. Pfarrerin Tabea Graichen meinte, Sportvereine und evangelische Kirchengemeinden hätten eine lange Tradition. Fußball habe einen hohen Bekanntheitsgrad. Mittlerweile seien auch Trikots salonfähig. Sportvereine seien stets bemüht, attraktiv zu bleiben. Sie wünschte dem Verein viele Menschen, „die gern zu euch kommen und die Angebote annehmen“. Für ein weiteres musikalisches Zwischenspiel sorgten Fabian Schork mit Michael Valentin auf dem Saxophon.
Georg Maurer und Peter Sattler übergaben als Vertreter der Jagdgenossenschaft Affolterbach für die Finanzierung des Platzes eine Spende von 2000 Euro. Nach einer fetzigen Zumba-Darbietung freute sich Kreisfußballwart Rainer Held, dass er zum ersten Mal an der Einweihung eines runderneuerten Platzes teilnehmen konnte. Dieser Schritt sei wichtig gewesen, deshalb würdigte er die großzügige Unterstützung. „Die SVA-Familie war gefordert und sie hat Hand angelegt“, so Held weiter. Nun seien die Sportler gefordert, entsprechende Leistungen folgen zu lassen. „Peter Heckmann hätte heute Abend bestimmt Tränen in den Augen gehabt“, erinnerte auch er an den im Sommer verstorbenen Ehrenvorsitzenden. Als Präsent hatte Held einen original Weltmeisterschaftsball dabei.
Zu den Gratulanten zählten auch die Vertreter der benachbarten Vereine FC Odin Schönmattenwag, SV Wahlen, SV Hammelbach, SV Scharbach, TSV Gras-Ellenbach sowie von der Freiwilligen Feuerwehr Affolterbach. Vorsitzender Stefan Jäger nutzte die große Kulisse auch zur Verabschiedung der Schiedsrichter Rudi Sattler, Markus Höhn und Michael Biebel sowie der Spieler Simon Planicka, Frank Sattler, Timo Sattler und Manuel Keil. Pascal Seeberger bedankte sich als Spielführer der ersten Mannschaft bei allen Verantwortlichen für die Sanierung des Platzes.
Zuvor hatte ein Spiel der Soma gegen ein Oldstar-Team stattgefunden. Nach einer abwechslungsreichen Begegnung mit vielen Torchancen trennten sich die Teams mit einem gerechten 3:3-Unentschieden. kko
Quelle: www.wnoz.de