Parrerin Yvonne Jänichen wendet sich an die Bevölkerung
Affolterbach. Rund um die Kerwehalle ist es ruhig. Nur ein Banner an der Gustav-Adolf-Kirche in Affolterbach erinnert daran, dass im Ort noch bis heute Kerwe gefeiert würde. Aber so ganz ohne Feier geht es dann doch nicht. Kerwepfarrerin Yvonne Jänichen und ihre Mundschenkin Lena Hufler haben sich deswegen überlegt, ihre Kerweansprache einfach trotzdem zu präsentieren. In einem gut fünfminütigen Video wenden sie sich virtuell an die Bevölkerung. Für die älteren Mitbürger druckten sie die Ansprache auf Papier aus; die Kerwejugend verteilte sie am Sonntag an die Haushalte.
In der Rede streifen sie aktuelle Themen, die die Bevölkerung derzeit auf Trab halten. „Themen gibt es wie Sand am Meer, drum fällt der erneute Ausfall doppelt schwer“, berichtet die Kerwepfarrerin. Denn die längste Kerwe im Überwald kann bereits im zweiten Jahr in Folge nicht stattfinden.
Jänichen geht in ihrer Redd auf die Folgen der Corona-Pandemie ein. Kindergarten und Schulen seien geschlossen, Vereine mussten ihre Aktivitäten einstellen und auch der Kirchenbesuch sei nicht so ohne Weiteres möglich gewesen. „Aber Hauptsache, im Fernsehen ist Fußball zu sehen“, teilt sie einen Hieb auf die Fernsehgelder aus, die den Profis ihre millionenschweren Gagen mitfinanzieren. Stattdessen könnten aber Feuerwehrfeste nicht stattfinden – wie etwa die geplanten Jubiläumsfeierlichkeiten in Affolterbach.
Hoffen aufs nächste Jahr
Jänichen springt vom Klopapier-Chaos auf die neue Beautymeile in der Hauptstraße. „Es tut sich was in Affelbach, ich muss gratulieren.“
Sie appelliert auch gleichzeitig, die neuen und alten Geschäfte „kräftig zu nutzen“. „Ich trauer unsrer Kerwe noch und heul in die Händ, doch nägstes Joahr, ich schwörs Stein und Bein, gibts wiera den gude Kerwewein. Bleibt guden Mutes, Kop houch und bleibt gsund, nächstes Joahr gehts wiera richtig rund – denn die Kerwe 2022 kummt“, so die Kerwepfarrerin abschließend. nk
Quelle: Odenwälder Zeitung / 19.05.2021 / Videoquelle: SVA