Das Spitzenspiel in der Kreisliga B zwischen der SG Hammelbach/Scharbach und dem SV Affolterbach endet 0:0. Die Torhüter Kim Wolf und Toni Cosic zeigen starke Leistungen.
Das Spitzenspiel in der Fußball-Kreisliga B vor 300 Zuschauern fand am Samstag keinen Sieger. Als Schiedsrichter Gerhard Schäfer (Laudenau) nach zwei Minuten Nachspielzeit abpfiff, war man sich bei der SG Hammelbach/Scharbach und dem SV Affolterbach nicht so recht klar, ob man sich über den Punkt freuen oder doch eher ärgern sollte. Dennoch schien nach dem 0:0 irgendwann das Positive zu überwiegen.
Klar ist zumindest nach der äußerst chancenarmen, aber dennoch recht spannenden Partie, dass an der Tabellenspitze alles beim Alten bleibt: die SG Hammelbach/Scharbach grüßt von oben, der SV Affolterbach ist der erste Verfolger. „Das Spiel war sehr umkämpft. Beide Mannschaften hatten jeweils eine ganz große Chance, bei denen aber die beiden Torhüter ganz ausgezeichnet reagiert haben. Ärgerlich war allerdings, dass wir in dem Spiel zu oft die falsche Entscheidung getroffen haben“, sagte Oliver Zeug, der Trainer der SG Hammelbach/Scharbach, nach der Partie.
Vor allem hätte er gern vermehrt Angriffe über außen gesehen, denn die langen und hohen Bälle ins Zentrum waren allzu oft eine zu leichte Beute für die großgewachsene Affolterbacher Defensive. SVA-Trainer Sebastian Theobald formulierte nach dem Schlusspfiff auch ein Fazit mit Licht und Schatten: „Wir haben einen Punkt mitgenommen, was in Ordnung ist, aber ich glaube, wir waren ein kleines bisschen näher am Sieg. Dafür hätten wir aber unsere Chancen nutzen müssen, denn dass es nicht viele geben würde, war schon vorher klar.“ Nichtsdestotrotz habe seine Truppe den gefassten Plan gut umgesetzt, habe sich den Punkt verdient und sei einmal mehr ohne Gegentor aus dem Spiel gegangen.
300 Zuschauer und viel Kampf
Die 300 Zuschauer sahen eine Partie mit relativ überschaubarem spielerischem, jedoch umso größerem kämpferischem Niveau. Beide Mannschaften machten von Beginn an klar, dass sie bereit sind, bei dem Spitzenderby alles zu investieren. So entwickelte sich eine spannende, bisweilen auch hitzige Partie, in der sich die Emotionen auch auf die Besucher übertrugen. Tormöglichkeiten waren Mangelware, was zuvorderst daran lag, dass sich beide Mannschaften bereits zwischen den beiden Strafräumen neutralisierten und es kaum ein Eindringen in die gefährlichen Räume gab. Und wenn es dann doch so weit war, dann gab es eben Kim Wolf im Kasten der SG Hammelbach/Scharbach und Toni Cosic zwischen den Pfosten des SVA. Beide Schlussmänner bekamen zwar nicht viel zu tun, doch strahlten sie eine große Sicherheit aus und waren mit exzellenten Paraden zur Stelle, wenn es tatsächlich richtig brenzlig wurde. So etwa nach einer Stunde Spielzeit, als Luca Fiederlein aus 13 Metern in zentraler Position an den Ball kam, sofort abzog und Cosic so zu einer Glanzparade zwang. Acht Minuten später brannte es im Strafraum der Platzherren lichterloh, als Nico Maaß nach einem Zuspiel von Schäfer aus kurzer Distanz zum Abschluss kam und Wolf die Gelegenheit mit einem sensationellen Reflex zunichtemachte. In der ersten Hälfte hatten bei den Gästen Schäfer (33.) mit einem Schuss aus zentraler Position sowie Marlon Rettig (45.) per Kopfball und bei den Gastgebern Finn Fiederlein (36.) mit einem Versuch aus kurzer Distanz die aussichtsreichsten Tormöglichkeiten.
„Wir wollen uns zu Hause immer von unserer bestmöglichen Seite zeigen. Das ist uns nicht ganz gelungen, aber es hat jeder einmal mehr sein Herz auf dem Platz gelassen, das ist wichtig. So haben wir die Tabellenführung verteidigt, was das primäre Ziel war“, fügte Zeug an. Gerade der Umstand, dass die Atmosphäre bisweilen aufgeladen war und sich auch von außen auf den Platz übertrug und umgekehrt, hob Theobald hervor: „Solche Spiele sind die Highlights für alle Spieler. Da ist man noch mehr motiviert, unbedingt gewinnen zu wollen.“
SG Hammelbach/Scharbach: Wolf – Winkler, F. Fiederlein, L. Fiederlein (69. Bergmann), Bauer, J. Impe, S. Impe, Emig (69. Eisenhauer), Trautmann, Fischer, Glesman.
SV Affolterbach: Cosic – M. Rettig, P. Rettig, L. Eckert, M. Eckert, Gölz, Trautmann, Maaß, J. Steffan (53. B. Steffan), Schäfer (76. Younes), Sattler (59. Gül).
Beste Spieler: Wolf – Cosic. Zuschauer: 300. gie
Quelle: Odenwälder Zeitung / Ausgabe: 07.10.2024 / Foto: Ernst Lotz