Eintracht-Fan Sören Gölz beendet beim SV Affolterbach seine Torflaute. Zweimal Sieger beim Dartsturnier der SG Wald-Michelbach.

Affolterbach. Für Fußball-B-Ligist SV Affolterbach begann das Spieljahr nach dem Winter mit einem Kantersieg – und der Kapitän des Spitzenreiters bewies dabei Köpfchen: Sören Gölz war beim 7:1-Heimerfolg am Sonntag über Schlusslicht SG Hüttenfeld mit drei Toren nicht nur Mann des Spiels, der 27-Jährige erzielte seine Tore zudem allesamt per Kopf: „Es waren tatsächlich jeweils Kopfballtore – das habe ich so auch noch nicht geschafft“, verrät der 1,96 Meter große Verteidiger lächelnd.
Seine Ausbeute konnte er mit dem Dreierpack kurzerhand mehr als verdoppeln – und zugleich die vorherige Torflaute eindrucksvoll beheben: „Ich hatte eine längere Durststrecke, jetzt hat es endlich wieder gut geklappt. Es war einfach an der Zeit“, sagt Gölz, nachdem er das zweite von nun fünf Saisontoren im September beim 8:0 über die SG Gronau erzielt hatte.
Präzise Eckert-Flanken
Dass er gleich drei eigene Treffer bejubeln durfte, lag nicht zuletzt an den präzisen Flanken von Marcel Eckert, dessen Standards gegen Hüttenfeld eine Klasse für sich waren. Gleich fünf Vorlagen steuerte der beste SVA-Schütze der Runde (zwölf Tore) zum Sieg bei. „Er ist einfach unser Mann für die Standards“, sagt Gölz, der mit Affolterbach durch den zwölften Sieg den Spitzenplatz vor der ungeschlagenen SG Hammelbach/Scharbach vorerst behauptete. Mit 39 Zählern liegen beide gleichauf, dahinter klafft eine Acht-Punkte-Lücke zum VfB Lampertheim, wobei die zweitplatzierte SG eine Partie weniger hat.
„Wir können mit der Punktausbeute bislang zufrieden sein, haben nur ein Spiel verloren, wobei wir ein paar Mal das Glück des Tüchtigen hatten“, blickt Gölz auf die Saison des Vorjahresvierten, der ob der Situation von der A-Klasse träumen darf. „Der Aufstieg war nicht unbedingt das erklärte Ziel. Wir wollten uns vor allem als Mannschaft entwickeln – wenn es aber so kommt, wäre das natürlich eine tolle Sache“, betont Gölz, der seine vierte Saison beim SVA spielt. Bis dahin warten noch delikate Aufgaben, etwa am 27. April, wenn gegen Hammelbach das vielleicht entscheidende Duell ansteht. „Bei der kurzen Saison ist klar, dass man sich keine Ausrutscher erlauben darf“, weiß Gölz.
Im übernächsten Spiel steht gegen den Vierten FSV Zotzenbach eine weitere hohe Hürde an. „Das wird wieder ein heißer Ritt“, glaubt der Spielführer, nachdem das lange ausgeglichene Hinspiel mit einem spektakulären 6:3-Auswärtssieg geendet war. Einen heißen Ritt erwartete Gölz auch am Donnerstag im Spiel seiner heiß geliebten Frankfurter Eintracht, die im Europa League-Achtelfinale ein 2:1-Polster ins Rückspiel gegen Ajax Amsterdam mitnimmt – und im Stadion dann vom SVA-Kapitän lautstark angefeuert wurde. „Ich bin leidenschaftlicher Frankfurt-Fan. Wir haben Anfang 2023 sogar einen eigenen Eintracht-Fanclub im Überwald gegründet, wo ich als Kassenwart im Vorstand bin“, erzählt Gölz, der einer Ausbildung zum Verwaltungsangestellten beruflich ein Bachelor-Studium zum Diplom-Verwaltungsfachwirt anschloss und seit Juli 2022 bei der Gemeinde Rimbach angestellt ist.
Mit Frankfurt in Barcelona
„Die Arbeit macht Spaß. Ich bin eher der Büromensch“, erklärt der kopfballstarke Defensivspieler, der auch am Dart-Board zielsicher agiert. Seit einigen Jahren organisiert sein Heimatverein SG Wald-Michelbach, wo er mit Fußball anfing und zuvor spielte, „seit ich denken kann“, am Jahresende immer ein Darts-Turnier – und Gölz stand zuletzt zwei Mal im Finale. Zur privaten Situation sagt er: „Mit der Liebe hat es noch nicht so gepasst.“ Die Liebe zur Eintracht kennt derweil kaum Grenzen.
Selbst Auswärtsspiele im Europapokal lässt er sich ungern entgehen. Ein Höhepunkt auf dem Weg zum Frankfurter Europapokalsieg 2022, als man im Finale von Sevilla die Glasgow Rangers im Elfmeterschießen bezwang, erlebte er beim sensationellen 3:2-Sieg im Viertelfinal-Rückspiel beim großen FC Barcelona. „Das war mit über 30.000 Eintracht-Fans vor Ort absolut einzigartig. Ein Erlebnis, das es so sicher nicht mehr gibt“ – die Meisterschaft mit dem SVA ist dafür allemal drin. dbe
Quelle: Odenwälder Zeitung / Ausgabe: 12.03.2025