Auch nach dem Aufstieg in die Kreisliga A ist Torjäger Janis Schäfer für den SV Affolterbach schon fünfmal erfolgreich. Der 22-Jährige ist ein klassischer Mittelstürmer.

Affolterbach. 22 Tore in 22 Spielen steuerte Janis Schäfer in der vergangenen Saison zu seinem persönlich bisher größten Erfolg als Fußballer bei. Mit dieser stolzen Ausbeute war der 22-jährige Angreifer der beste Torschütze des SV Affolterbach auf dem Weg zur Meisterschaft in der Kreisliga B.
„Ich bin noch der klassische Mittelstürmer, den es heute gar nicht mehr so oft gibt. Ich bin nicht derjenige, der am meisten läuft, aber eben oftmals vor dem Tor einfach richtig steht“, erläutert Schäfer seine Rolle auf dem Fußballplatz, wo er am Sonntag beim 4:1 im Derby gegen den FC Ober-Abtsteinach den zweiten Doppelpack in Folge in einem Heimspiel für den Aufsteiger in die A-Klasse schnürte – das Ganze mit zwei Treffern, die nur zwei Minuten auseinanderlagen und dem SVA eine 2:0-Führung nach zehn Minuten bescherten. Schon zur Pause hatte die Heimelf mit einem 4:0-Vorsprung den dritten Heimsieg im dritten Spiel soweit abgesichert, wobei das erste Spiel gegen Fehlheim kampflos für Affolterbach gewertet worden war.
Starke Heimbilanz
„Über unsere Heimbilanz können wir uns nicht beklagen“, sagt Schäfer, der sich im zweiten Jahr seiner Ausbildung zum Industriekaufmann befindet. Bereits im vorherigen Heimauftritt gegen den FV Hofheim glänzte er beim 7:1-Kantersieg per Doppelpack, liegt mit fünf Toren in ebenso vielen Spielen auf Kurs, seine Torquote der vergangenen Meistersaison zu bestätigen – was er nicht zuletzt an seiner Freundin Vittoria festmacht, mit der er seit knapp zwei Jahren liiert ist: „Sie ist eigentlich bei jedem Spiel von mir auf dem Sportplatz und meine persönliche Glücksbringerin“, lächelt Schäfer, der im Wald-Michelbacher Ortsteil Hartenrod gemeinsam mit seiner Freundin wohnt.
Sein Heimatverein ist der TSV Gras-Ellenbach, der im Jugendbereich mit mehreren Vereinen die JSG Ulfenbachtal bildet. Dort fing Schäfer an mit Fußball, ehe er von der C- bis zur A-Jugend beim JFV Wald-Michelbach spielte, mit der er als B-Jugendlicher mit dem „Double“ aus Meisterschaft und Pokalsieg seinen größten Erfolg im Nachwuchsbereich feierte – unter dem Trainer Sebastian Theobald, mit dem Schäfer just auch sein bislang größter Erfolg bei den Aktiven gelang. „Direkt im ersten Jahr beim neuen Verein Meister zu werden, ist natürlich ein sehr schöner Umstand“, sagt Schäfer.
Ein richtiges fußballerisches Vorbild habe er nicht. Was die Spielweise angeht, sei aber Ex-Nationalspieler und Weltmeister Thomas Müller einer, der ihm ziemlich nahekommt: „Wenn, dann ist er ein Vorbild, weil er diese überragende Fähigkeit hat, Situationen richtig zu lesen. Der richtige Riecher vor dem Tor ist neben dem Abschluss auch meine große Stärke“, meint Schäfer, der trotz der höheren Liga insgeheim hofft: „Es wäre schon schön, wenn ich meine Ausbeute sogar noch steigern könnte. Ich habe letzte Saison ja auch einige Spiele aus verschiedenen Gründen verpasst.“
Und vor allem möchte Affolterbachs Mittelstürmer die Auswärtsbilanz mit dem Aufsteiger schnellstmöglich aufpolieren. „Wir spielen auswärts auch gar nicht so schlecht, machen uns aber durch unnötige Fehler oft selbst alles kaputt“, klagt Schäfer.
Coup beim Tabellenführer?
Im nächsten Spiel, das weiß er zu gut, darf sich der SVA „gar keine Fehler erlauben“, denn Affolterbach gastiert an diesem Sonntag um 15 Uhr beim FSV Rimbach, der das Tableau mit blütenweißer Weste und sieben Siegen aus sieben Spielen bereits sehr deutlich anführt. Der Aufsteiger ist dann klarer Außenseiter – vielleicht aber ist mithilfe von Schäfers Torriecher dort ja doch eine Überraschung drin.
Quelle: Odenwälder Zeitung 17.09.2025 Text: David Benedyczuk, Foto: Gian-Luca Heiser